Basketball gegen Rassismus

Basketball – Made in Germany ist eine Initiative der Basketball Nationalmannschaft. Und am Sonntag kann man in Heidelberg aktuelle Nationalspieler und viel Basketballnachwuchs gemeinsam auf dem Feld sehen. Dabei geht es um ein wichtiges Anliegen: Basketball gegen Rassismus, ein Benefizspiel im Rahmen des Invitationals 2009.

Baskeball gegen Rassismus

Baskeball gegen Rassismus

Basketballer gegen Rassismus. Das find ich gut, daher mache ich hier mal dafür Werbung. Aber darüber hinaus ist es ein Satz mit etlichen Fragezeichen. Was ist denn das Invitational 2009 in Heidelberg? Es ist ein Projekt von „Made in Germany“ (und somit auch der SP.IN), zu dem die talentiertesten NBBL Spieler der Jahrgänge 1990-1992 entsendet werden. Vielleicht irgendwann das Äquivalent zum Portsmouth Invitational, nur dass es in Deutschland keine Draft der Nachwuchsspieler gibt, ja kaum ein ersthaftes Interesse vieler Clubs sie in Lohn und Brot zu nehmen.

Wer macht das Ganze? Wenn ich das richtig verstehe, sind es unsere Nationalspieler und die „Spielergewerkschaft“ SP.IN, die hier Verantwortung für den Nachwuchs übernehmen und ein wichtiges und richtiges politisches Statement abgeben.

Und beim Benefizspiel spielen – hier auf Initiative der Spieler (!) – gestandene Nationalspieler mit und gegen den Nachwuchs. Cool! Dass Line-Up:

National- und Bundesligaspieler:

Steffen Hamann, Johannes Herber, Sven Schultze, Jan Jagla, Guido Grünheid, Gordon Geib, Dirk Mädrich, Philipp Schwethelm, Bjoern Schoo, Jay Thomas, Stefan Fahrad, Robert Maras, Dominic Bahiense de Mello

Jugendspieler:

Martin Breunig (TSV Bayer 04 Leverkusen), Sebastian Born und Tobias Welzel (beide Team Göttingen),Benjamin Dahnke und Stephan Kreutzer (beide Funkwerk Junior Baskets Jena), Tim Parohl (Bramsfelder SV), Alexander Kuhn und Max Bohrmann (beide Basket-College Rhein Neckar), Eric Bentner und Johannes Götz (beide Team Kurpfalz), Jan Zawadzki und Daniel Przydryga (beide Central Hoops Berlin), Niklas Jungbauer (TSV Breitengüßbach), Thaddäus Käuffer (Giesen)

Und das ganze ist zudem eine Kooperation mit Brothers Keepers, einem der engagiertesten Musikprojekte gegen Rassismus in Deutschland. Es ist schön zu sehen, wenn Nationalmannschaft und der Kampf gegen Rassismus so Hand in Hand gehen. Wer die Brothers Keepers grad nicht präsent hat, kann ja mal ein wenig Video gucken:

4 Gedanken zu „Basketball gegen Rassismus

  1. So richtig erscheint mir der Sinn dahinter aber nicht wirklich. Klar, es ist ein Benefizspiel und das bringt natürlich Geld ein, um dieses dann in Zukunft in bestimmte Aktionen einzusetzen.

    Aber wieso sollten dann in einem Spiel gegen Rassismus nur deutsche (!) National- und BBL-Spieler gegeneinander spielen, um gegen Fremdenfeindlichkeit zu protestieren. Wäre es da nicht irgendwie sinnvoller gewesen, deutsche und ausländische Spieler aus der BBL in gemischten Mannschaften gegeneinander antreten zu lassen.

    Für mich ist der Titel „Made in Germany“ viel treffender und der Zusatz mit dem Rassismus wohl eher nur Effekthascherei, um mehr Publikum anzulocken.

  2. Auch symbolische Handlungen helfen. Dass es auch bei Basketballfans teils am Gespür für leider noch immer vorhandenen Rassismus fehlt, gar rassistischer Wortschatz gebraucht wird, zeigt leider auch heute wieder ein Artikel eines Freiburger Basketballportals anlässlich der Verpflichtung eines neuen Aufbauspielers. „Mischling“ als Bezeichnung für einen Menschen mit indisch-amerikanischer Doppelstaatsbürgerschaft, das ist unterste Schublade.

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