Kein Streetball in der Euroleague

ALBA Berlin hat gestern Le Mans Sarthe Basket deutlich mit 77:62 geschlagen und zieht in die zweite Runde der Euroleague-Qualifikation ein. Es war ein Saisonauftakt nach Maß, wenn man mal von den kleineren bekannten Schwächen absieht.

Über 11.300 Zuschauer waren in der bereits nach einem Jahr teils neu gestrichenen Sauerstoffwelt. Man begrüßte sich mit „frohes Neues“ und gut gelaunt ging es los. Doch die Ernüchterung war nach den ersten fünf Minuten deutlich. Komplett zahnlos startete ALBA in die Partie. Salyers, Batista und Co. schossen ALBA ab. Nur der iMac konnte einen Korb erzielen. 2:15 lagen wir zurück. Ein wenig drohte die Halle in Schockstarre zu verfallen. Doch dann begann etwas, was ich so lange nicht mehr erlebt hat: Eine furiose Aufholjagd. Drei 3er, Dojcin, Hamann und noch jemand (Jenkins?) brachten ALBA ran, Jenkins dreht auf, Salyers war abgemeldet und ein großartiger 24:3 Lauf folgte bis Mitte des zweiten Viertels. Alles klappte. Es war trotz einzelner Ruckler im Zusammenspiel Basketball der Spitzenklasse. Es war eine Mannschaft die auf dem Feld stand.

Und Le Mans? @TheWendigo fasste es auf schoenen-dunk.de pöbelnd zusammen:

Le Mans eine Katastrophe. Liebe Trierer, liebe Oldenburger, denen ich vor Jahren mal unschönes Ami-Ego-Streetballgezocke vorgeworfen habe – sorry! Ich hatte ja keine Ahnung, was WIRKLICHES Streetgeballere ist. Der Salyers ist ja schrecklich.

ALBA hat schonungslos das wahre Gesicht von Le Mans zum Vorschein gebracht. Vielleicht noch nicht so richtig vor der Pause, doch spätestens, als ALBA auch in der zweiten Halbzeit mit starker Defense weitermachte. Ein abgemeldeter Salyers, der sich in Nickligkeiten mit Chubb und Bajramovic verfing. Ego-3er von Zack Wright und Dee Spencer. ALBA verlor seine Linie fast nie… So macht ALBA Spaß. Man sah noch ne Menge Rost, aber man sah auch verdammt viel Potential.

Puckis Highlightvideo macht Lust auf eine lange Saison in Euroleague und Liga.

Nur etwas merkwürdig wurde es, als Le Mans im vierten Viertel die Zone auspackte. Richtig schlecht war ALBA da auch nicht, aber man merkte schon deutlich, dass eine Zonenverteidigung ALBA nicht liegt. Es war sauberer Standbasketball. Allerdings war es wahrlich nicht schön anzusehen. Am Ende hat es dennoch deutlich gereicht. Hoffen wir, dass es hier im Laufe der Saison noch Fortschritte gibt, sonst graut es mir in der Liga vor 40-Minuten Zone des Gegners in fast jedem Spiel.

Meine Highlights:

  • Großartige Assists von Hamann, Bajramovic und Co.
  • Ein in einer kurzen Phase der zweiten Halbzeit großartig aufspielender Sekulic, der wunderschön in Szene gesetzt wurde.
  • Klasse Offensivrebounds
  • Hamanns Defense gegen Diot in der ersten Halbzeit. Beste Terrierqualität. Das war Defensivballett auf höchsten europäischen Niveau. Da wollte Steff wohl mal seine Stärken zeigen, was ihm in Polen nicht in dieser Form gelang.
  • Philip Zwiener, der zeigte, dass „Zwienern“ eine richtige Entscheidung war.

Der Ausblick

Dienstag geht es in Athen gegen Maroussi Costa Coffee weiter. Nächsten Freitag Sonntag ab 17 Uhr können wir in Berlin den Sack zu und gegen Steven Argibabu und seine Mannschaft den Einzug in die Euroleague perfekt machen. Wenn das nochmal mit so einem schönen Spiel geschieht, ist das schon ne Ansage. Das Potential ist da. Alles ist möglich.

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6 Gedanken zu „Kein Streetball in der Euroleague

  1. Wenn Alba Freitag den Sack zu machen würde, dann wäre das zwar schön, würde aber nichts bringen, da das Spiel laut Alba und Euroleague erst Sonntag ist ;).
    Ansonsten wie immer eine gute Zusammenfassung!

    • Oups. Ich hätte da Freitag vor der Halle gestanden…. Also für alle:

      Heimspiel gegen Maroussi:
      Sonntag, 11.10.2009 – 17 Uhr

  2. Meiner Meinung nach war das schon richtig schlecht und vor allem total unkreativ gegen die Zone! Da kam auch nach der Auszeit (also vom Coaching) nichts neues! Ich glaub 1 von 6 Dreier und wenn Drive dann von der Mitte aus von Zwiener was sich am einfachsten verteidigen lässt! Nee das war schwach!

  3. Pingback: Europäische Herausforderungen « gruebelei.de – Ansichten eines Basketballfans

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