Europäische Herausforderungen

Der Eurocup ist ausgelost. ALBA Berlin spielt gegen Krasne Krylia (Red Wings) Samara, Anwil Wloclawek und Pepsi Caserta. Es scheint eine durchaus machbare Aufgabe zu werden, doch leicht wird es – auch wenn die Namen jetzt nicht klingen – nicht. Heute aber, beginne ich mit einem Blick auf die Gegner der anderen deutschen Teilnehmer: EWE Baskets Oldenburg und BG 74 Göttingen.

Oldenburgs Gruppe A – Spielen wir doch (fast) Euroleague?

Unics Kazan. Ein zweistelliger Haufen an Dollars sollte sich für die Euroleague qualifzieren. Coach Pashutin kann auf Spieler wie Popovic, Vranes, McCarthy, Lampe. Veremenko zurückgreifen. Es ist eine weite Reise und wenn jemand ausfällt, gibt’s da genug Spielgeld im Hintergrund. Der klare Favorit auf den Gruppensieg? Mal sehen, Starensemble scheitern auch gerne mal. Jedenfalls war Spirou Charleroi in der Lage, ihnen Grenzen aufzuzeigen.

Le Mans Sarthe. ALBA’s letzjähriger Qualigegner der ersten Runde, den wir im Top16 wiedertrafen. Streetballer Salyers ist weg. Batista, Diot sind geblieben, Verstärkungen kommen u.a. mit Alex Acker und Alain Koffi. Das ist schon nen solider Kader eines kleineren EL-Teams. Allerdings eben auch „nur“ ein französisches Team. Der zweite Platz im Top16 geht vermutlich nur über sie.

BK Banvit. Der dritte EL-Qualifikant, allerdings mit Erstrundenaus gegen LeMans, soviel zur Hackordnung der Gruppe. Hier springen einem die Stars bzw.  Sternchen ins Auge. Lance Williams, ein Brocken, den Berliner aus 5-Verlängerungen-gegen-Bosna kennen, Frankfurts Keith Simmons, Wandervogel Antonio Graves, Center Golubovic. Erschreckend ist das nun sicherlich nicht, sondern eher „traditionelles“ gutes Eurocup-Niveau bevor die Euroleague-Quali-Dropouts anrückten.

Fazit: Schwere, aber machbare Aufgabe für Oldenburg, eine Chance zu beweisen, dass sie nicht nur ein gutes BBL-Team sind, sondern auch europäisch kein Fliegengewicht.

Gruppe B – Goettingen meets Eurocup and The Answer

Schockierend finde ich die Gruppe nun nicht. Es ist klassische EuroCup-Qualität, vielleicht mit ein wenig Euroleague-Ambitionen, auf die Goettingen treffen wird.

KK Hemofarm. Eine recht junge Mannschaft um den großartigen Milan Macvan. Für ALBA war’s fast schon eine Nummer zu groß. Zu Hause hätte man sie – ohne Konzentrationsabfall – zerlegen können, auswärts ist es ein echter Brocken. Keine großen Namen aber verdammt guter europäischer Basketball. Es wird spannend, ob die Veilchen, die gegenwärtig in der Liga straucheln, in rund anderthalb Monaten auf diesem Niveau stehen. Es ist eben doch was anderes als die ersten Runden der Challenge.

Besiktas Istanbul. Schaut man sich den Kader an, gibt es bislang keinen Grund, zu erschrecken. Ein frisch zusammengestellter Haufen einheimischer Spieler, aufgehübscht mit Guard Mire Chatman und ein paar anderen Eurospielern, bei denen man jetzt nicht Angst bekommen muss… wäre da nicht dieses Gerücht: Angeblich sind da noch zwei Millionen Dollar netto für einen gewissen AI, „The Answer“ Allen Iverson vorhanden und eine Unterschrift ist nahe. Selbst wenn er es nicht wird. Sie hätten noch einen Monat um das Göttinger Gesamtbudget in Verstärkungen zu stecken.

ASVEL Villeurbanne. Der Club aus der Nähe von Lyon, bei dem kein geringerer als Tony Parker Miteigentümer (20 % plus Option) ist. Zizic, Gelabale und weitere. Dass die nur im dritten Seed gelandet sind, ist Pech für Göttingen. Immerhin ein Teilnehmer der Euroleague-Qualifikation, gegen den sich LeMans in der zweiten Runde schwer tat. Europäisch erfahrene Spieler, wenngleich keine Superstars, gespickt mit ein paar französischen Nationalspielern. Ihr mittelfristiges Ziel ist klar: Euroleague. Sie sind der Grund für die französische Quali-Dauerwildcard.

Fazit:
Es ist eine wirklich schwere Aufgabe für die Göttinger. Vielleicht haben sie ein wenig Glück, einen französischen Club und die notorischen Vorrundenversager aus Istanbul erwischt zu haben und dass Macvan so gut ist, dass er weggekauft wird. Dennoch fehlt mir momentan noch der Glaube, dass Goettingen hier mal eben durchmarschiert. Dieser Wettbewerb beginnt auf dem Niveau des EuroChallenge-Finals. Wenn sie entgegen meiner Prognose den Einzug ins Top16  bis Weihnachten schaffen, dann trag ich beim Heimspiel von ALBA gegen sie lila.

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2 Gedanken zu „Europäische Herausforderungen

  1. Milan Macvan wird wahrscheinlich nicht länger bei KK Hemofarm spielen, da er wahl klar im Visier von Caja Laboral steht. Da wird wohl nur noch um den einen oder anderen Euro gerungen.
    So das meiner Erachtung nach, ohne Nennenswerte Nachverpflichtung KK Hemofarm in der Gruppe als schwächtes Team zu bezeichnen sein könnte.

  2. Pingback: Vor Europa « gruebelei.de – Ansichten eines Basketballfans

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