Regenwetter, Tennis und das liebe Geld

Freudig bejubelt wurde der Eurosport-Deal für die Playoffs von den Fans: „Basketball im Free TV“. Am Dienstag in den Foren und Chatrooms der Republik war das Gezeter groß. Tennis statt Basketball. Eurosport stieg erst arg verspätet in die Übertragung des Spiels Bamberg gegen Göttingen ein. Nun erklären sie sich auf der BBL-Homepage (Link).

Es hatte geregnet in Paris und daher musste beim Tennis überzogen werden. Warum dann ein – ich zitiere sinngemäß aus dem Chat bei Schoenen-Dunk – „drittklassiges Vorrundenspiel ohne deutsche Beteiligung“ Vorrang vor einem Do-or-Die-Game der Basketballplayoffs hat? Die Stellungnahme von Eurosport macht zunächst mit schönen Worten deutlich: Quote regiert.

Doch sie führen auch ein weiteres Argument ins Felde, warum Tennis den Vorzug bekommen musste:

„Damit verbunden sind natürlich langfristige Verträge, Spielansetzungen und Abmachungen, denen wir nachkommen müssen. Leider hatten, wenn man so will, am gestrigen Abend die French Open die älteren Rechte.“

Wohl nicht nur die älteren Rechte, sondern schlicht auch bessere Verträge, und vielleicht auch mehr Geld dank „normaler“ Werbeeinnahmen?

Wenn man Basketball ins Free-TV hieven will, dann ist so ein „wir machen mal 9 Spiele“-Deal ein guter erster Schritt. Darüber können wir uns freuen.

Dass diese, von Sponsoren wie ALBA Group (Euroleague Top16) und dem Türkischen Tourismusministerium (BBL-Playoffs) kofinanzierten Inhalte, dann als Programm zweiter Klasse hinter Inhalten mit gefestigter Quote wie den French Open zurückstehen müssen, überrascht nicht. Eurosport hatte von Anfang an deutlich gesagt, als was sie diese maximal zehn Spiele verstehen:

Deshalb ist für uns auch die Übertragung der BBL-Playoffs eine tolle Erweiterung unseres Angebotes im Basketball und gleichzeitig ein interessanter Test für die weitere Entwicklung des Sports bei Eurosport in Deutschland

Hoffen wir, dass trotz der Widrigkeiten die verbleibenden Playoffbegegnungen im Fernsehen zumindest ein wenig Quote in den rund 5500 Testhaushalten produzieren.

Denn machen wir uns nichts vor, wenn Basketball keine Quote bringt, sind wir mit unserem Internet- und Pay-TV-Nischensender BBL.TV verdammt gut bedient. Dummerweise ist auch sportdigital laut Handelsblatt defizitär und auf der Suche nach frischem Geld.

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