Rauschen im Blätterwald #17 – BBL Präsident gegen Quote

[Update] Ein paar ausgewählte Themen, die gegenwärtig bewegen. Viel über deutsche Basketballspieler, den Unwillen vieler Clubs sie vernünftig zu bezahlen, die Ablehnung der Quote und (National-)Spielerbashing durch den BBL-Präsidenten Braumann.

Die Fronten sind klar: Wenigen Quotenbefürwortern unter den Clubs stehen viele Quotengegner gegenüber. Gegenüber dem Weser-Kurier lehnte der Präsident der Basketball-Bundesliga nun öffentlich die 6+6 Quote ab, die Qualität würde sinken. Und außerdem greift Braumann offen Philipp Zwiener und Johannes Herber an:

„Beide ziehen einen sehr gut dotierten Vertrag bei einem Top-Klub vor und sitzen dafür auf der Bank. Sie könnten bei den meisten anderen Klubs in der Starting Five stehen, würden aber vielleicht nur die Hälfte verdienen.“

Ganz schlechter Stil. Nur weil andere Clubs, die auch gut Geld haben, nicht willens sind deutsche Nationalspieler zu bezahlen. Der schwarze Peter liegt nicht bei den Spielern. Update: Ein wenig differenzierter wird die Aussage, wenn man das ganze Interview im Weserkurier liest.

Auch an anderer Stelle wird deutlich, dass es viele Spieler gibt, die BBL spielen könnten, nur für diese ein Job in der ProA attraktiver ist. @Patte stellt fast alle wesentlichen deutschen Spieler aus ProA und ProB auf schönen-dunk.de vor.

Der Fantasy-Game-Star der ersten paar Spieltage, Center Florian Hartenstein, verlässt die Gießen 46ers. Warum? Ungewöhnlich deutlich sind die Töne in der Presse:

„Ich wäre liebend gerne bei den Gießen 46ers geblieben«, erklärte Hartenstein gegenüber der AZ und fügte sofort den Grund seiner Entscheidung an. »Aber das finanzielle Angebot ist für mich inakzeptabel. Ich muss eine Familie ernähren.« Das sei mit dem angebotenen Gehalt einfach nicht möglich.“

via Gießener Allgemeine

Dem gebürtigen Mainzer wurde ein Vertrag vorgelegt, bei dem er, wie Hartenstein auf Nachfrage betont, monatlich „weniger als die Hälfte des bisherigen Gehalts“ auf sein Konto überwiesen werden sollte.

via Gießener Anzeiger

Dirk Bauermann formulierte es immer mal wieder: Die Spieler brauchen neben der sportlichen auch eine ökonomische Perspektive. Vielleicht ist es Zeit, dass die Spielergewerkschaft mal wieder Minimum-Salaries in der BBL thematisiert. Einsweilen hat der DBB irgendeine bei Spin nicht näher erläuterte Vereinbarung mit den Nationalspielern gekündigt. Ich bin gespannt auf die Geschichten im Black Book.

Wissenschaftliche Zahlen und Daten zum Inländer-Effekt gibt es jetzt gesammelt auf waskommtnachDirk.de.

Die Kollegen von Basketball-Blogs.de beleuchten noch einmal Tim Ohlbrechts Weg ins Nirgendwo, nachdem dieser jüngst aus der NBA-Draft zurückgezogen hatte.

Im skyliners.frblog.de wird fleissig über das Gerücht diskutiert, dass ein türkischer Nationalspieler nach Frankfurt wechseln könnte. Ich traue Didin einen solchen Deal zu.

Und nach gewöhnlich verlässlichen Quellen auf schoenen-dunk, soll in Trier ein Luxemburger Spieler kommen.

2 Gedanken zu „Rauschen im Blätterwald #17 – BBL Präsident gegen Quote

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