The Day Diana Taurasi Didn’t Score

Liebe Oldschoolballerin,

du hattest mir ja nahe gelegt, unbedingt Diana Taurasi live zu sehen mit den Worten:

Hmmm, du musst nicht hin, du darfst, und sehen, wie der beste Spieler der Welt spielt :-) und sie ihre Busenfreundin wiedertrifft.

GesternSamstag war es soweit: gruebler im Madison Square Garden, New York Liberty vs. Phoenix Mercury. WNBA, mein zweiter Besuch. Es kam dann doch ganz anders als nach dem Videostudium und den Ankündigungen von osb erwartet. Wer die Taurasi nicht kennt, hier ein Video. Das ist wirklich ganz großartig.

Aber der Reihe nach. Samstagabend. Nach einer kleinen Rooftop-Party zogen wir in den MSG. Billige Tickets gibt’s ja bei der WNBA immer. Doch dann schon die erste Überraschung: In der Schlange sprachen uns zwei Fans an, ob wir Tickets kaufen wollten. 25 bucks per, Überbleibsel vom Season Pass. Ein Blick auf die Karte und es war ein done deal: Section 28, Row D… ich glaube so nah saß ich seit Jahren nicht mehr bei einem Profispiel. 330 Dollar kostet die Karte regulär bei nen Knicks und auch bei Liberty ist es wahrlich kein Schnäppchen. Es ist ein once in a lifetime Erlebnis. Danke euch beiden Liberty-Fans!

Ein Tag Courtside inmitten leidenschaftlicher Fans, die seit Ewigkeiten dabei sind, macht einfach Spaß. Die Heimbank gegenüber mit der kühlen (und riesigen 6’8“) amerikanischen Nationaltrainerin (und Liberty Coach) Anne Donovan.

Zuletzt war ich vor knapp einem Monat bei Liberty. Das intensive Leben in New York hielt mich von weiteren Besuchen ab. Damals verloren die Ladies knapp und unglücklich gegen Indiana Fever (hier der Bericht von dem Spiel). Aber gestern musste es sein und es war großartig. Von Beginn an sah man bei Liberty die Spielfreude, auch wenn Phoenix zunächst dranblieb. Doch – ich greife vor – Nicole Powell machte das Spiel ihrer Karriere. Vier 3er im ersten Viertel (insgesamt ein career high von 23p) und wumms… nach dem ersten Viertel lagen wir – ja, genau, ich bin Fan, das Taurasi-Shirt blieb in der Tasche – mit 33:25 vorne. Und Taurasi: Zwei verwandelte Freiwürfe in der siebten Minute sollten die gesamte Ausbeute in dieser Halbzeit bleiben.

Das zweite Viertel war dann Cappie Pondexter Show. 15 ihrer insgesamt 28 Punkte machte sie in den Minuten elf bis 20. MVP, MVP, MVP schallte es durch das weite Rund, das durchaus eher halbvoll als halbleer war. Mit einer satten 19 Punkte-Führung beim 61:42 ging es in die Halbzeit. Schnell ein Bier mit Strohhalm im natürlich gebrandeten Plastikbecher geholt und weiter ging das Basketballfest.

Bei ganzen Drumherum (die Lil‘ Torches sind klasse!) gab es gestern eine Besonderheit. Irgendsoein großer Typ mit Sonnenbrille saß samt Entourage vier Reihen und knapp zwanzig Plätze schräg vor uns. Nein, ich war nicht der einzige, der ihn nicht erkannte. Auch die Season Pass holder um uns herum hatten so ihre Schwierigkeiten. Warum drehten die Journalisten plötzlich durch? Es wurde dann aber ziemlich schnell klar, als sogar unsere Ticketsponsorinnen losstürzten, um ein Autogramm zu sammeln und schließlich half der Videowürfel (aka Garden Vision). The New Knick war vorbeigekommen (und verschwand deutlich vor Spielende wieder):

Das Drumherum bei der WNBA macht allerdings auch ohne Stoudemire Spaß. Die Fans sind freundlich, lustig und verdammt gut drauf. Klickt für mehr Bilder unten durch die Diashow. Gestern gab es pure Basketballbegeisterung:

Schließlich durfte auch Diana Taurasi im dritten Viertel noch ihren einzigen Feldkorb des Spiels machen, ein schöner Korbleger nach Peneration. Dass sie spielen kann, das sah man. Ein unglaubliches Auge für den Pass, tolle Bewegungen. Nur gestern war es schlicht nicht ihr Tag. Es wollte nichts klappen und die Liberties meldeten sie nach allen Regeln der Kunst ab. Hier noch die Highlights des 107:69 Siegs.

Überhaupt war es ein Tag der Rekorde. Es war eines dieser Spiele, in denen alles klappt und die es manchmal einfach braucht, damit aus einer durchwachsenen Saison etwas neues, vielleicht sogar großes wächst. Der höchste Halbzeitscore der Franchise, die längste Siegesserie der Franchise (eigth win in a row) und dank des Sieges gestern ist der Playoffeinzug nun auch gesichert. Gut für mich: Mehr toller Basketball und weitere Gelegenheiten das nach dem Spiel schnell erstandene Cappie Shirt zu tragen.

Allerdings waren meine Begleiterin und ich uns in einem anderen Punkt einig: Unsere Lieblingsspielerin ist Leilani Mitchell. 5-5 klein, Pointguard, nach 45% von Downtown in dieser Saison wollte gestern zwar überhaupt kein Wurf fallen (0/9), aber defensiv extrem bissig und – 5 Dollar ins Chauvischweinerl – zuckersüß.

Dein Tipp liebe Oldschoolballerin, mir WNBA anzusehen und vor allem die Taurasi hatte also einen etwas anderen Effekt. Dein Taurasi-Shirt bekommst du. Vielleicht sogar rechtzeitig zur WM, denn nen Autogramm konnte ich nicht auftreiben. Dafür bin aber nicht nur ich Fan der Liberty geworden. Für meine Begleiterin war es das erste Basketballspiel überhaupt seit der High School und es wird wohl nicht das letzte gewesen sein. Es war eines dieser Spiele, bei denen man sich in Stimmung und Sport verliebt.

Viele Grüße aus New York

gruebler

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3 Gedanken zu „The Day Diana Taurasi Didn’t Score

  1. Vorführeffekt :-((( vielleicht war sie auch nur nervös, weil du da warst;-)

    Wie auch immer, der eigentliche Zweck ist erreicht, du hast die Ladies spielen sehen. Es ist zwar eine ganz andere Sportart als bei den Männern, deshalb aber weder minder gut noch minder spannend. Zwei Dinge die man nicht miteinander vergleichen sollte oder höchstens insofern, als dass die mit _mindestens_ ebensolcher Leidenschaft und Finesse spielen wie die Kollegen. Mindestens. WNBA ist noch echte „Liebe für das Spiel“ und die spielen dort tatsächlich für kaum mehr als for the love of the game. Weshalb sie in der Offseason keine Sekunde Urlaub haben, sondern direkt weiterspielen in den Ligen in Europa und in der Euroleague – denn da wird die große Kohle gescheffelt (für Damenverhältnisse) und zwischendurch noch die Nationalteams (da setzt KEINE aus!!!) mit Vorbereitung und WM Ende September. Und das alles ohne Rumgeheule und Starallüren. Back to the roots. Die Ladies machen einfach Spaß.

  2. Pingback: A night under the Garden’s roof. « gruebelei.de – Ansichten eines Basketballfans

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