Gut, das Wort „bestorganisiertester“ gibt es nicht, der Hyperlativ ist zwar häufig, dadurch aber noch nicht richtig. Dennoch schaffte ALBA auch diese Saison in einer Kategorie den Repeat. ALBA gehört im zweiten Jahr in Folge zu den Preisträgern des Euroleague Devotion Marketing Awards und heute folgte gleich ein zweiter.
Ein paar kleine Highlights des ALBA-Marketings des letzten Jahres, die man als aufmerksamer Beobachter wahrnehmen konnte.
- Immer größer wird der Singularis-Familienblock, war es anfangs nur ein Block im weiten Rund, nun sind es drei: Für 10 € pro Kopf sind Familien mit guten Plätzen dabei. Geht das irgendwo – in vergleichbarer Kategorie – preiswerter?
- Als es Paderborn schlecht ging, gingen Marius Nolte und Co. an die Uni um Tickets zu verkaufen und freuten sich über den Erfolg. ALBA steckte zu Semesterbeginn in jede der üblichen Promotiontüten mit Freebees einen kleinen aufstellbaren Papierbasketballkorb für langweilige Uni-Pausen. Natürlich verbunden mit Ticketangeboten. Kurz vor den Playoffs gabs an den Wasserkisten von Spreeblick Gutscheine für ermäßigte ALBA-Tickets.
- Nach jedem Heimspiel Videos und Interviews. Wahrscheinlich der einzige Club, der auf diesem Weg den gemeinen Fan an jeder Pressekonferenz teilnehmen lässt. Dazu zumindest ein eigenständiger TV-Deal fürs Euroleague Top16 mit Eurosport und der ALBA Group. Und eine Marketingdimension macht ALBA geschickt: Free-TV mit einem Albatros.
Einen weiteren Titel holte ALBA – in persona Marco Baldi – heute auch noch. Die Euroleague hat Marco Baldi heute zum Euroleague Manager des Jahres gekürt. Nicht schlecht für einen Club, der auf dem Parkett der ganz großen Clubs sportlich nur eine Nebenrolle einnimmt. Es ist die ultimative Lobhudelei für eine verdammt guten Manager und es stellt – gerade wenn man sich die Worte der Euroleague auf der Zunge zergehen lässt – ALBA Berlin ein verdammt gutes Zeugnis aus:
In addition to Baldi’s understanding of the game, which has seen him attract quality players and coaches to Alba, he has been instrumental in taking the sport of basketball forward in Germany as well. Alba and Baldi became trailblazers when they sealed a deal to make local side TuS Lichterfelde a farm team, a partnership that helped develop young players from both teams. Later, Baldi was made a member of supervisory board of the FIBA SuproLeague and a board member of German Basketball Bundesliga. In 2002, he was named a board member of the Euroleague. His club also sets standards for giving back to the community, with players and staff at Alba making regular visits to spend time and distribute gifts at local hospitals. In 2006, the team was involved in a project to build a gym for local youth. Through it all, Baldi has remained dedicated to the long-term success of the Alba Berlin basketball club, which already has earned a reputation among players and coaches as one of the premier clubs to work for anywhere in the sport.
ALBA ist trailblazer, ALBA sets standards, ALBA ist einer der premier clubs anywhere in the sport.
Würde es jemanden überraschen, wenn ALBA nach dieser Laudatio auch den goldenen Marketing Award bekommt? Dass dies in der Liga irgendeinen Effekt hat und was daraus für Lehren gezogen werden sollten formuliert @guwacevic auf schoenen-dunk.
Glückwunsch Marco Baldi. Wirklich beeindruckende Arbeit – auch wenn wir Berliner Fans naturgemäß auch auf höchsten Niveau weitermeckern werden. Chapeau.
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