Den ganzen Tag über verdichteten sich die Gerüchte bedrohlich, nun ist es offiziell: Die Köln 99ers haben heute beim AG Köln einen Insolvenzantrag gestellt.
Die Folge ist, dass die BBL nunmehr den Teilnahmerechtsvertrag kündigen kann und die Lizenz erlischt. Die BBL teilt mit, dass sie zuvor jedoch noch mit dem nun zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter reden wird. Das dürfte bedeuten, dass es sich ein wenig hinzieht.
Warum ein Insolvenzantrag? Die Köln 99ers hatten offenbar mit einem Budget von 1,2 Millionen € kalkuliert. Nunmehr schienen sie diese Budgetgröße – die dem Vernehmen nach auch andere Clubs aufzuweisen haben – nicht mehr als hinreichend für einen wettbewerbsfähigen Spielbetrieb anzusehen. Die Gesellschafter zogen Finanzierungszusagen zurück.
„Ohne die elementaren finanziellen Mittel der Gesellschafter, die im Übrigen eine der Voraussetzungen für die Lizenzerteilung gewesen waren, hat ein Domino-Effekt eingesetzt“, so Pommer.
Auch wenn die Folgen, das Ende des Profi-Basketballs in Köln klar zu sein scheinen (KStA), geht es jetzt alles seinen ordnungsgemäßen Gang. Viel Zeit wird man sich bei der BBL wahrscheinlich nicht lassen, schließlich wartet Bremerhaven im Hintergrund auf die Wildcard als RhöndorferKölner Erbe. Offiziell tot ist der Kölner Basketball noch nicht. Aber verdammt nah dran.
Ein guter Text, der diesen Tag kommentiert findet sich auf Crossover-Online: Gehen in Köln die Lichter aus?
Meinen Respekt vor dieser Entscheidung in Köln habe ich schon gestern zum Ausdruck gebracht. Ich bleibe dabei, auch wenn die Vorzeichen nun wohl andere sind, wenn es keine ProA-Perspektive geben sollte.
Ein Trauerspiel, dass nun -hoffentlich- seinen Abschluss findet. Die Posse der letzten Monate war einfach kaum noch zu ertragen.
Der Spruch „Ende mit Schrecken“ hätte sicherlich bei der erste Insolvenz gezogen, nun geht der Schrecken schon rund 18 Monate.
Als Fan war das kaum auszuhalten.
Neben den vielen Block-D Fans, tut mit vor allem Stephan Baeck leid. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, dass er mit Herz (und Verstand) für die 99ers gekämpft hat. Am Ende hat aber nicht mal das gereicht.
Machts gut 99ers!
Dito zu allem, besonders den Teil über Stephan Baeck. Nur als Trainer taugte er nichts.
Ich finde es einfach nur sportlich schade, welchen Weg Köln da eingeschlagen hat letzte Saison. Ich hätte es besser gefunden, wenn die schwachbrüstige Gießener Truppe sich am Gründonnerstag mit einer ebenso schwachbrüstigen Kölner Truppe gemessen hätte und dort der sportliche Absteiger ausgespielt worden wäre und nicht im Prinzip der finanzielle. Lieber hätte man damals auf Augenhöhe gespielt. Es wäre auf beiden Seiten vielen Leuten viel Leid erspart geblieben.
Gießen hat das exakte Gegenteil von Köln getan. Keine Kohle, keine Spieler und zwar für Gießen und Lich. Beide haben die sportliche Quittung in Form des Abstiegs dafür bekommen. Aber dafür sollten jetzt beide finanziell sauber dastehen und zumindest Gießen wurde schon dafür belohnt. Vielleicht wird Lich jetzt auch mit mehr Ruhe und einer sportlich erfolgreicher Saison belohnt. Verdient haben sie sichs jedenfalls allemal. Die Fans in Gi dürften froh sein, daß man dort beim eisernen Besen blieb. Lieber „ProA als tot“ war das Motto.
Schade, vor allem für die Kölner Fans, die sich echt toll präsentiert haben beim Showdownspiel. Für die hätte man sich gewünscht, daß dort in Köln vielleicht schon nach der ersten Inso ein Versuch in ProB oder ProA gestartet worden wäre. Wäre allemal sinnvoller gewesen, als dem Teufel die Seele zu verkaufen, nur um partout BBL zu spielen. Zweite Ausstiegschance war dieses Jahr im März/April. Beide nicht genutzt. Verblendung? Stolz? Eitelkeit? Überhöhter Eigenanspruch? Nur oben ist die Luft gut genug? Für Leute die das rein als Manager sehen nachvollziehbar, daß die Risikoanalyse zweimal mit viel Wunschdenken so ausfiel. Für Leute wie die Fans und sicher auch die deutschen Jung-Spieler, die das aus Richtung des geliebten Sports betrachten, ist das eher eine nicht nachvollziehbare Sache.
Alles gewinnen beim Spiel mit gezinkten Karten –
Alles verlieren, Gott hat einen harten linken Haken.