John Patrick zur Quote

Göttingens Headcoach John Patrick kritisiert die Quote, Dirk Bauermann und Jan-Hendrik Jagla in deutlichen Tönen.

(via schoenen-dunk)

Wenn ich ihn richtig verstehe, dann sagt er sinngemäß: wir springen nur so hoch, wie wir im Rahmen der Quotenvorschriften müssen. Darüberhinaus sind uns deutsche Spieler deutlich zu teuer. Der Wettbewerb mit den Amerikanern im Profi- Team fördert die Entwicklung der deutschen Talente wie Kulawick.

Und dazu zur Erinnerung nochmal die nackten Zahlen: In Göttingen spielten die deutschen Spieler vergangene Saison insgesamt rund 783 Minuten. Das entspricht 10,3 % der insgesamt gespielten Göttinger Minuten und liegt somit noch deutlich unter dem Ligaschnitt von 16,1 %. wknDirk analysierte zu den Playoffs.

Ein Nachtrag: Das Zitat über das sich af4e und schnorri vortrefflich streiten:

Im Vergleich zu vor fünfzehn Jahren oder so – andere Leute haben das auch gesehen: Die Erste Regionalliga jetzt, ist wie die erste Liga vor fünfzehn Jahren.

Nur lieber John Patrick, niemand will zurück zur Zeit mit zwei Amerikanern… Es ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Übrigens: vor 16 Jahren wurde eine deutsche Nationalmannschaft Europameister.

Nachtrag2:  @jjagla45 twitterte gerade noch nen Hinweis: Vor 14 Jahren hat eine Mannschaft mit 10 deutschen Spielern den Korac-Cup gewonnen.

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14 Gedanken zu „John Patrick zur Quote

    • Wenn af4e noch immer genaue Erinnerungen an die BBL-Klasse von vor 10, 15 Jahren hat, dann bewundere ich ihn sehr.
      Wenn Göttingens Trainer sagt, er würde immer nur so hoch springen, wie die jeweilige Quotenvorschrift es fordert, dann ist das mehr als ehrlich, und ich denke, kein anderer Verein würde sich entscheidend anders verhalten, allein schon, um im Kampf um den Klassenerhalt mithalten zu können.

      Deutsche, BBL-taugliche Spieler werden auf absehbare Zeit immer zu teuer sein.
      Die vom Blogger gruebler selbst gefundenen aktuellen 110+ Spieler in der BBL sind doch überhaupt nicht alle bbl-tauglich und werden es auch nie sein.
      Wie viele Justin Browns werden sich dahinter verbergen oder sind das alles verkappte College-Anwärter?
      Und was gewinnt die BBL mit ein paar Dutzend zusätzlichen Justin Browns hinzu?

    • Nachtrag

      Die BBL vor 10, 15 Jahren war doch die Glanzzeit des Gespanns Alba vs. Leverkusen – und der Rest der Liga schaute mit eigenen untauglichen Mitteln zu.

      In den Vereinen tummelten sich 1 oder 2 Amis oder Balkanesen, dazu dann in Leverkusen und Berlin die deutsche Nationalmannschaft mit steter Ausnahme des Herrn Nürnberger, im Rest der Liga spielten neben den Ausländern eben die lokalen Studis – oder eingeheiratete US-Soldaten.
      Und die Talente aus der Provinz wurden von der Spree oder vom Rhein her weggekauft.

      Ja, gute alte Zeit. Starke Quote und Nationalmannschaft und Bayer Leverkusen und Alba Berlin eilten in Europa von Erfolg zu Erfolg.

  1. 1. Ja ich habe keine Alzheimer!
    2. Ja ich weiß wie BB in der RLN aussieht! (Wie viele RLN Spiele hast du gesehen?)
    3. RLN BB hat wirklich nichts mit dem BB in der BBL von vor 15 Jahren zu tun. Nicht mal in ansetzen. Leider. *schnief* Aber trotzdem hat die RLN seinen Reiz…
    4. Von der guten alten BB Zeit, redet außer dir aber auch kein Mensch in Deutschland, oder?
    5. Für die BBL zu teuer! Das können sich nur die unteren Ligen leisten…

    • Ich finde Schnorris Radikalopposition amüsant. Bei ihm und anderen Quotengegnern klingt eine Erhöhung der Quote um zwei Spieler (oder 50%) in einem Zeitfenster von 4-5 Jahren mit dem Ziel von 16 % auf 30 % Spielzeit zu kommen immer gleich nach Weltuntergang. Niemand, wirklich niemand will in die BBL der 1990er Jahre zurück. Niemand will zurück auf 1 oder 2 US-Spieler. Diese Situation wird aber von vielen – so auch John Patrick – als Vergleich herangezogen.

      6+6 Quote heißt nichts anderes, als dass in einem halben Jahrzehnt auf vier Positionen der BackUp ein hier ausgebildeter Spieler ist. Dass viele das schon jetzt können, sehen wir doch regelmäßig, wenn mal jemand ausfällt und – bleiben wir bei Göttingen – Kulawick plötzlich mal knapp zweistellige Minuten bekommt.

    • Für mich ist das kein Weltuntergang.., wenn eine Quote käme. Mein Einfluss auf den deutschen Basketball beschränkt sich auf eine BBL-Dauerkarte und hin und wieder ein Auswärtsspiel. Das reicht mir vollkommen und dem Rest der Welt wohl auch.

      Lustig ist es aber, wenn die Quotenbefürworter aus einer selbst aus ihrer Sicht geringen Maßnahme von zwei Spielern pro Team zusätzlich das große Heilsversprechen sehen.

      Im Ernst, es kann doch nicht das Ziel einer Quote sein, ein oder zwei Dutzend (aber so viele Spieler langen ja nicht einmal für die Quote) Spieler auf dem Niveau eines Robert Kulawicks zu finden oder zu stützen oder zu pushen. Wem wäre denn damit geholfen, den deutschen EL-Vereinen, der Nationalmannschaft, der lokalen Promotion???

      Deutsche Backups in der BBL sind das (offensichtliche) Ziel der Quote, mehr wird es nicht sein, denn die besseren deutschen Spieler gehen ja eh ins Ausland, nach Spanien, Italien oder Polen. Und wer will es ihnen verübeln. Und wem wäre damit geholfen…

    • @ afe:

      Vor 20 Jahren blieb mir in Kiel keine höhere Liga als die RL übrig, diese Liga hätte mich langfristig aber auch nicht bei dieser Sportart gehalten.

  2. Wo war er bitte vor 15 Jahren Trainer! Da stelle ich mir wirklich die Frage seiner Basketball Kompetenz.
    Man kann verschiedener Meinung über deutsche Spieler, Bauermann oder Jagla sein, aber wenn man solche Vergleiche zieht, hat das nichts mehr mit der Realität zu tun.

  3. Deutschquote…da gibt´s so viel zu schreiben…

    Aber bitte auch in den „unteren“ Ligen „aufräumen“ was bringen uns Ex – NCCA Division 1 – Spieler in der 2.Regio…

    ES MUSS ETWAS PASSIEREN!!!

    Grüße,

    Ben

  4. Ich möchte mich nicht direkt an der Quotendiskussion beteiligen, sondern vielmehr eine andere Frage in den Raum stellen, die mich schon seit sagen wir mal 5 Jahren beschäftigt:

    Warum hat das Söldner-Dasein von BB-Profis sich in den letzten 5-10 Jahren in der BBL so unglaublich verstärkt?

    Ich denke, dass hier ein größeres Problem liegt. In Ulm war es den Zuschauern egal, ob ein Jarvis Walker Ami oder Deutscher war. Ähnliches in Trier(?) mit einem Charly Brown.
    Der Wunsch nach Identifikation lässt natürlich noch besser mit home-grown-players (übrigens eine tolle Bezeichnung), aber mit Verträgen, die maximal 2 Jahre laufen, wird das nichts.

  5. ich gestehe ich bin ein quotengegner, warum ich sehe nicht das sie den deutschen bb weiterbringt, da sie in meinen augen keine höhere teamidentifikation bringt (zumindestens nicht zwangsweise). in meinen augen geht das nur über konstanz im team und ner guten stimmung zwischen fans und mannschaft.
    nun haben wir die situation das die quote angehoben wurde (noch nicht in ein kritisches maß) in meinen augen sollte man einfach mal die saison abwarten, schauen ob eine quote was bringt (wie man das messen soll ist ne andere frage, mehr umsatz, zuschauer etc) und dann kann man sich überlegen ob man in der richtung weiter arbeitet.

    im momment kommt mir das mehr so vor als ob man auf teufel komm raus irgendwas machen möchte. ist mir halt einfach noch zu unreflektiert wenn man an einer schraube dreht ohne zu wissen ob es was bringt.

  6. Ich finde es ganz spannend, dass Patrick das gleiche sagt wie Luka Pavicevic. Ein großer Vorteil von den „jungen Amis“ ist die Erfahrung. Auch für ihn ist es ein großer Vorteil das sie schon vor viel Publikum, Fernsehen und unter großen Druck gespielt haben. Irgendwie scheint dies für die Trainer alle sehr wichtig zu sein.

    Einen Weg wie man diesen „strukturellen Nachteil“ beheben kann, legt er jetzt hier nicht da. Pavicevic sprach sich eher für einen Weg wie es sich Grübler vorstellt aus…

  7. Ich finde es auch mutig einem Chris Welp, Uwe Blad, Hansi Gnad, Zoran Sretenovic, Walter Palmer, Henning Harnisch, Mike Koch, etc. jetzt Regionalliganiveau anzudichten.

  8. Solche Aussagen zeigen doch das man viele Vereine nur durch Zwang zu einer ordentlichen Jugendarbeit bewegen kann. Die Quote ist ein Weg dies zu tun. Wenn die Deutschen Spieler dadurch tatsächlich so teuer sind/werden führt das vielleicht dazu in die Nachwuchsförderung zu investieren.
    Ich bin ja der Meinung ein Bundesligist sollte von sich aus den Anspruch haben gelegentlich Nachwuchsspieler an dieses Niveau heranzuführen (Ist ja definitiv nicht der Fall). Allerdings frag ich mich auch wenn Bundesligisten keine qualitativ hochwertige Nachwuchsarbeit betreiben, wer es stattdessen tun soll?!!

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