Junge Liga statt EuroChallenge / Neues ProB-Format 2010

Heute überschlagen sich die Lizenzmeldungen. Nachdem die Frankfurt Skyliners vor wenigen Tagen ihren Rückzug aus der EuroChallenge bekannt gegeben haben, teilen sie heute mit, dass sie mit einem zweiten Team in der ProB antreten.

Vor ein paar Tagen haben die Frankfurt Skyliners erklärt, dass sie in der FIBA EuroChallenge ihre Wildcard nicht wahrnehmen werden und sich stattdessen auf die Weiterentwicklung ihrer Nachwuchsarbeit konzentrieren.

Heute kam dann die Mitteilung, dass sie eine ProB-Lizenz für die kommende Saison aufgetrieben habe. Der TG Renesas Landshut hat dem Frankfurt Skyliners e.V. die Lizenz übertragen und vorbehaltlich des Nachlizensierungsverfahrens hat dem die AG Zweite Basketball-Bundesliga zugestimmt.

Das nenne ich mal ein Bekenntnis zur Nachwuchsarbeit. Zwar haben die Skyliners bereits mit Langen einen Kooperationspartner, bei dem immer wieder einige Doppellizenzler spielen. Ob das „eigene“ ProB-Team dies nun ersetzt? Es ist jedenfalls ein deutliches Signal. Es sind gar nicht so viele BBL-Teams, die sich zusätzlich ein eigenes ProB-Team leisten. Bamberg mit Breitengüßbach, die Phantoms mit den SUM Baskets. Weder Oldenburg noch ALBA haben das in dieser Form.

Aber das kann sich ändern. Die ProB hat für die übernächste Saison ein neues Format beschlossen. Die zweigleisige Liga kommt zurück.

Ebenfalls geregelt wurden Qualifikation und Spielmodus für die ProB-Saison 2010/2011, an der insgesamt 24 Mannschaften teilnehmen werden. Zunächst kann jede der vier Regionalligen zwei Aufsteiger benennen, die ihre Saison auf einem der Plätze 1-3 beendet haben. Sollte eine Regionalliga dieses Kontingent nicht ausschöpfen sind zunächst die zwei Absteiger der ProB-Saison 2009/2010 am Zug, ehe eventuell weitere Regionalligisten in der Reihenfolge ihrer sportlichen Qualifikation eine Teilnahmeberechtigung erhalten können.

Gespielt wird zunächst in zwei nach regionalen Gesichtspunkten (Nord/Süd) eingeteilten Hauptrundengruppen mit je 12 Teams. Die besten acht Mannschaften beider Vorrundengruppen spielen dann in Playoffs (drei Runden) die zwei ProA-Aufsteiger aus, während die vier Absteiger in Playdowns (eine Runde) zwischen den nach der Hauptrunde auf den Rängen 9-12 platzierten Mannschaften ermittelt werden. Sowohl Playoffs als auch Playdowns werden nach dem Modus „Best-of-three“ und bundesweit durchgeführt.

Es liegt sicher nicht fern, dass nun die Regionalligateams der BBL-Clubs verstärktes Interesse haben werden, aufzusteigen.

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3 Gedanken zu „Junge Liga statt EuroChallenge / Neues ProB-Format 2010

  1. Obwohl ich es begrüße, dass sich die Skyliners endlich auch einen e.V. schaffen, sehe ich Zweitvertretungen grundsätzlich kritisch. Auch wenn die Verhältnisse wesentlich kleiner sind und dadurch auch die Auswirkungen, kann man beim Fußball sehen, wozu das führt. Die Regionalligen sind zu mehr als ein Drittel in Hand der Jugendteams der Bundesligaclubs. Dort ist es für „normale“ Clubs fast tödlich gegen die Teams zu spielen, weil signifikant weniger Zuschauer zu den Spielen kommen (in der ProB wäre das wohl nicht wirklich ein Problem). Viel gravierender sind aber die großen Synergieeffekte der Zweitvertretungen (trotz der institutionellen Unabhängigkeit der Stammvereine zu den BBL-Clubs). Beinahe die komplette Infrastruktur des BBL-Teams kann beinahe kostenlost genutzt werden. Aber gut, noch ist man beim Basketball weit entfernt von der Situation im Fußball, bei der auch gestandene Bundesligaprofis sich nach Verletzungspausen in der 2.Mannschaft wieder fit machen. Man sollte es aber gleich im Keim ersticken, wenn bald jeder Stammverein nach oben strebt.

  2. Die Gefahr, daß für aufstiegswillige Clubs eine Art Todeszone entstecht, wenn eine Liga von Zweitvertretungen beherrscht wird, kann ich gut nachvollziehen. Wenn es sich in diese Richtung entwickelt, dann sollte wirklich gegengesteuert werden. Aber letztendlich sind all die jetzigen Kooperationen ja auch weder Fisch und Fleisch und viele Team haben einfach keine Perspektive nach oben. Vielleicht sollte die Pro-B ja wirklich eine Stabsliga werden. Und für die Pro-A könnte ein glaubwürdiger Rahmenplan für den Aufstiegsfall in die BBL sinnvoller sein als Parkett oder 1.800 Zuschauerplätze.

    Überhaupt nicht gravierend sehe ich die Synergieeffekte. Die sehe ich im Gegenteil ganz klar positiv. So kommen Nachwuchsspieler zumindest in den Genuß von Trainingsbedingungen, die halbwegs in die Nähe der Bedingungen bei NCAA-Teams der zweiten und dritten Reihe kommen. Mir ist da die Chancengleichheit unseres Nachwuchses (auch der Homegrown Player) näher als die Chancengleichheit drittklassiger Profiteams.

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