Bauermann rudert zurück: 6+4

Es muss in der BBL an den Stellschrauben der Quote bzw. der Zahl ausländischer Spieler gedreht werden, sollen deutsche Nachwuchsspieler aber auch Nationalmannschaftsspieler in der BBL eine größere Rolle spielen. Hierin sind sich Fans, Bundestrainer und vielleicht die Hälfte der Clubs einig. Nur wie diese Stellschrauben aussehen, das ist selbst im Lager der Quotenbefürworter umstritten.

Im Halbzeitinterview der Begegnung Frankfurt gegen ALBA Berlin auf sportdigital.tv modifiziert Bauermann seine Quotenforderung nunmehr und präzisiert noch einmal seine Forderung zur Verkleinerung der Liga, die er gegenüber dem Weserkurier äußerte.

Auf die Frage des Moderators, was ihn zur Forderung nach einer Verkleinerung der Liga bewegt hat, antwortete Bauermann, dass er das Thema Anzahl der Standorte nur im Zusammenhang mit der Anzahl deutscher Spieler erwähnt hat. Hierbei geht es Bauermann um „die Anzahl der deutschen Spieler, die schon jetzt oder im nächsten oder im übernächsten Jahr in der Lage sind, in der BBL zu spielen, ohne dass das Niveau deutlich schwächer wird.“

Das ist nichts neues, das hat Marco Baldi auch schon mal in der FAZ gesagt: 18 mal 6 gute Spieler gibt es nicht. Das sieht auch Bauermann so und hält daher eine leichte Reduzierung der Liga für sinnvoll.

Was Bauermann aber erstmals  in einem Halbsatz fordert, das ist die 6+4 Quote (oder „6 und 4, was ich besser fände“). Warum nun plötzlich 6+4 und nicht mehr 6+6? Zur Erläuterung: 6+4 heißt, dass auf jedem Spielberichtsbogen nur sechs Ausländer stehen dürfen und vier Deutsche stehen müssen. Was passiert dann mit den Spielern 11 und 12 des Rosters? Die dürften dann wohl auch nur Deutsche sein, müssen – und das ist der Unterschied zur 6+6 – aber nicht immer im Bus mitfahren. Das Vorbild für dieses Modell wird wohl die spanische ACB sein, was gleichzeitig eine Kompromisslösung zwischen dem Status Quo und Bauermanns Forderung wäre.

Spanish ACB: Minimum of four Spanish players on a 11-man-gamesheet, minimum of five on a 12-man-gamesheet“ (Ausländerregelungen in Europa auf in-the-game.net).

Neu ist 6+4 in der Debatte übrigens nicht. Am 19.3.2009 machte der User albafan4ever diesen Vorschlag auf schoenen-dunk.de.

Gerade wenn die Liga kleiner werden sollte, würde es durch 6+4 in der gesamten BBL nicht unbedingt mehr deutsche Spieler in den Rostern geben als bei der gegenwärtigen  8+4 Regelung. Aber: Sie würden wie bei 6+6 die Bank hinaufrutschen und zwei oder drei würden bei der üblichen 8er oder 9er-Rotation spielen. Das große Manko der gegenwärtigen Quote, nämlich die Produktion einer Kaste von hochtalentierten Busfahrern, das könnte entfallen. Die Doppellizenzler müssten nicht Bus fahren, sondern könnten in der ProA oder ProB spielen und sich dort entwickeln.

3 Gedanken zu „Bauermann rudert zurück: 6+4

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