Von Flops und Floppern – Vor dem dritten Viertelfinale

Eines steht fest: Die Schauspielschule Ernst Busch bekommt ein neues Haus. Bei Aspekte im ZDF haben sie gerade eine beeindruckende Vorstellung im Starren gegeben. Einer, der möglicherweise besser an der Schauspielschule aufgehoben wäre als auf dem Parkett, das ist Steffi Hamann. Dieses Highlightvideo ist einfach zu deutlich:

Holston hat hierfür ein disqualifizierendes Foul bekommen und heute dann vom Spielleiter eine Sperre von einem Spiel. Er setzt morgen heute im dritten Finale aus.

Die Spielleitung hat das von den Schiris gepfiffene disqualifizierende Foul – vernünftigerweise – als minder schwerer Fall heruntergestuft. Erst gefoult, dann ’nen Ellenbogen abbekommen und dann – nicht klug – ne Watsch’n verteilt. Widerspruch ist zwecklos, da ohne aufschiebende Wirkung. Man muss Holstons Verhalten nicht rechtfertigen. Aber es ist eben auch wirklich beeindruckend, wie die Steffi den sterbenden Schwan machen kann. Exaltiertes Fallen in Fötushaltung ist eben seine große Stärke.

Lottermoser als pfeifender Ref wird hieraus hoffentlich lernen. Schiris sind in gewissem Maße dann bei solchen Situationen auch nur Menschen, die vom Schauspiel auf das Geschehen schließen (ich schrieb vor Jahren mal drüber). Auch 2007 war es – wie im Video zu sehen – einer der renommierteren Referees der Liga, der auf Steffis Theater reinfiel.

Nachtrag: Krawinkel & Dré im Sportradio360 zu der Szene und der Rolle von TV-Bildern. Sehr hörenswert.

Hallensprecher Bauermann und Steffi wieder vereint, alte Feindbilder sind zurück. Übrigens, nicht wundern, warum sport1 so bayernfreundlich ist. Eben als ich das Video suchte, gab’s Video von BayWa. Auch Bayern-Sponsor, so wie der Game-Presenter auf Sport1, die DAB. Wes‘ Brot ich ess, des‘ Lied ich sing.

Morgen Mittag (Wecker auf kurz vor zwei stellen)  können wir dann die Dragons zu Hause gegen die Bayern bewundern. Ohne Holston, mit Hamann. Ich bin gespannt auf die Quakenbrücker Choreos. Die Quakenbrücker Pressestelle polterte heute noch einmal. Das Viertelfinale hat seine Story. Es wird sicher emotional, aber bitte diesmal sportlich.

Von Floppern zu Flops, auf zum zweiten Viertelfinale. ALBA Berlin hat in Würzburg mal so richtig verkackt. Die Serie ist ausgeglichen, Würzburg hat den Berlinern eine (gefühlte) 20-Punkte-Klatsche eingedrückt (tatsächlich waren es nur 13). Sven Schultze war mit 7 Punkten in acht Minuten der drittbeste Scorer. Oldschoolballer berichtete mir aus der Halle und sprach von Lethargie, fehlendem Kampfgeist und zu viel Coolness bei den Albatrossen. Heiko nahm den Kampf an, aber irgendwie reißt er das Team nicht mit. Hoffentlich ist es die Niederlage zum richtigen Zeitpunkt: Jetzt muss die Mannschaft wach sein. Scorten im ersten Spiel fast nur die Starter und war die Bank nicht existent, war es nun eher umgekehrt. Es ist zwar schön, wenn verschiedene Spieler Verantwortung übernehmen, doch in den Playoffs gewinnt man keine Serie wenn nicht die Mannschaft als Ganz den Kampf annimmt.  Ich spare mir hier weitere Worte, denn der Tagesspiegel haut in die gleiche Kerbe.

Ärgerlich ist jedoch, dass wir hier in Berlin von Jahr zu Jahr solches Leidenschaftslosigkeit in Playoffs erleben. Hier dereinst in Frankfurt. Sind ALBA-Spieler einfach zu satt?

Und damit kommen wir schon zur dritten Paarung des morgigen Tages. Die Übermannschaft Bamberg darf – oder muss – wieder in der Heimhalle gegen Bonn ran. Dort gewannen die Bonner vor etwas mehr als einer Woche ihr erstes Playoffspiel. Es war die erste Heimniederlage der Bamberger in der Liga nach 48 Siegen in Folge. Im Heimspiel kämpften die Bonner Baskets ebenfalls, doch dort es reichte nicht. Es ist nicht besonders wahrscheinlich, dass Bonn diese Serie wirklich gewinnt. Aber sie verkaufen sich teuer und es macht richtig Spaß mit ihnen mitzufiebern. Bitte mehr davon:

Ja, Ulm vs. Braunschweig gibt es auch noch am Sonntag. Aber glaubt in dieser Serie noch irgendjemand an etwas anderes als einen klaren Sweep? Immerhin die Stimmung ist da, die Laune gut und bissig. It’s – vergesst den Hashtag nicht – #playoffsbaby  in #bbl_de

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6 Gedanken zu „Von Flops und Floppern – Vor dem dritten Viertelfinale

  1. Hey, das Video hat einen groben Fehler. Schon im Intro. Das heißt „Hall of blame“ …, mit fame hat das wenig zu tun!

  2. Muss sagen, dass es leider schon deutlich bessere Einträge von dir gab. Insbesondere der Abschnitt zum Thema Werbung bei Sport1 ist albern. Wir können froh sein, dass mit München ein weiteres finanzkräftiges Team in die BBL gekommen ist, dass den Sport auch in der Hinsicht finanziell unterstützt. Leider ist in der Hinsicht der Markt noch zu gering (ich glaube einzig Brose taucht noch bei Sport1 auf, das sind 2 von 18 Teams!).

    Und zum Thema Lottermoser und daraus lernen: Ich hoffe dass er allgemein NICHT daraus lernt, dass man nicht auf die Sportlichkeit von Spielern vertrauen kann, sondern einzig im Fall Hamann (vielleicht meintest du das auch) die Sache gesondert betrachten muss. Sonst teilt irgendwann einer Weltfrieden aus (Ron Artest-James Harden) und das bleibt ungeahndet.

    1 Spiel Sperre ist doch völlig in Ordnung (in der regular Season wären es vielleicht 3 Spiele geworden), inwiefern war die Schauspielerei jetzt entscheidend?

    • Warum ist der Hinweis auf die Werbung bei Sport1 albern? Es ist beeindruckend, wie sich durch die Bayern die Werbeschaltungen bei Sport1-Basketballprodukten verändert haben und besser geworden sind. Erinnert euch an die unsägliche „Spielt das Onlinegame und bekommt ein Schlachtschiff gratis“-Werbung im letzten Jahr. Dass Sport1 eher bayernfreundlich berichtet, ist ja auch nichts neues. Es muss ja kein bewusster Zusammenhang sein…

      Bei Lottermoser sind wir uns vermutlich einig.

      Was die Schauspielerei angeht, könnte diese den Unterschied zwischen beruhigenden technischen Fouls und der Disqualifikation gemacht haben. Und natürlich: Für ein disqualifizierendes Foul gibt es eben eine Sperre.

  3. Schön, dass Du Dich wieder unter den Bloggenden befindest, ich habe Deine Beiträge vermisst, Grübler.

    Mit Steffi ist es ein Trauerspiel. Ein sicherlich talentierter Spieler. Wertvoll, wenn er das tut, was er gut kann: Fastbreak spielen, am besten aus der eigenen guten Defense heraus. Auch sein Passspiel ist immer besser geworden über die Jahre.

    Aber warum solche Ausfälle? Erinnert mich irgendwie an Norbert Meier: http://www.youtube.com/watch?v=8znlCxtEqqM

    Vorfälle wie dieser haben nichts, aber auch gar nichts im Sport zu suchen. Es ist einfach nur abstoßend, vor allem, weil es nicht – wie „echtes“ Flopping – aus dem Spiel heraus geschieht. Es ist schlicht Betrug am Spiel.

    Steffi, falls Du Dich je gefragt haben solltest, warum Dich keiner ins Allstarteam wählt: Deshalb. Es ist unwürdig.

  4. Moin Grübler, freut mich auch dass du (ihr?) wieder am Start seid!
    Sicherlich gibt es in jedem Team Spieler, die weiter fliegen als andere… wir haben da mit Herrn Hess auch so ein Exemplar im Programm… auch da gibts so ein schickes Video, wo sein Gegner unterm Korb den sogenannten Zylinder? per kreisendem Ellenbogen klar macht und ganz eindeutig unseren Experten um einige Zentimeter verpasst… und Hess auch voll den getroffenen markiert… Aber so eine hohe schauspielerische Qualität wie die Steffi hat er und meines Wissens auch kein anderer Spieler in der BBL.

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