Der Himmel ist Blau, im Fernsehen läuft olympischer Basketball und oldschoolballer berichtet auf Facebook.
Im Nachtprogramm gab es diese Woche ein 40-Minuten-Highlightreel: Die USA (und Carmelo Anthony) haben Donnerstagnacht Rekorde geknackt. Das Team USA schlug Nigeria (Koko Archibong, Ikene Ibekwe) mit 156:73, genau, das sind 83 Punkte Vorsprung und damit der höchste Score einer Mannschaft in der Geschichte der olympischen Spiele. Nach 25 Minuten war die 100er-Marke geknackt, Carmelo Anthony traf 10 von 12 Dreiern, machte 37 Punkte in 15 Minuten und hält nun vier Teamrekorde (3p made, 3p attempted, points, FT made). 71 % Quote aus dem Feld, 29 von 43 von down under. Und es gab sogar deutsche Beteiligung: Lottermoser pfiff.
Lottermoser war auch gestern dabei, als das passierte, was Chauvis für unmöglich hielten. Der erste olympische Dunk beim Frauenbasketball. Liz Cambage stopfte den Ball einhändig durch den Ring:
Das schöne an den Olympischen Spielen ist, dass man alle Spiele live und kostenlos im Netz sehen kann. Die European Broadcasting Union versorgt uns mit recht stabilen Streams.
Und auch in Deutschland verbessert sich in der nächsten Saison die Fernsehpräsenz des Basketballs. Die Liga hat mit sport1 für zwei Jahre den Deal verlängert. Bis zu 40 Spiele am Samstagabend im FreeTV plus 10 als pay per view auf sport1+. Es sind zehn weniger Free-TV-Spiele als zuvor. Doch dies kompensiert nun kabel1. Bis zu 10 Spiele gibt es dort jetzt am Sonntag. Der Haken dabei: Kabel1 setzt auf den FC Bayern. „Insbesondere“ Spiele unter Beteiligung von Hoeneß-Eurokneifern sollen dort laufen. Ein Schelm, wer dabei denkt, dass die Liga nur so eine Solovermarktung des FC Bayern verhindern konnte. Auf allesaussersport wird es kontrovers diskutiert. Und bei allem Neid hinsichtlich der Extrawurst für den Würstlfabrikanten sind zwei Dinge untergegangen: Die Verwertung von Highlights für alle Clubs in anderen Programmen wird erleichtert, 5 Minuten sind möglich, was sehr viel Luft für die regionalen Magazine der Dritten Programme lässt.
Auch ein mögliches Magazinformat ist Teil des Deals. Ob es aber kommt? Es spricht einiges dafür, denn die Clubs müssen ab kommender Saison – so Hagens Manager Oliver Herkelmann gegenüber Der Westen (danke an @basketsbonn auf SD) – jetzt selbst einen „Rough Cut“ Bilder aus zwei Kameraperspektiven und Interviews liefern. Damit gibt es das Bildmaterial. Jetzt könnte sich auch erklären, warum die Liga bereits zuvor beko-bbl.tv gelauncht hat.
Was jedoch noch immer fehlt ist der TV-Deal für die Euroleague-Spiele unter deutscher Beteiligung. ALBA-Pressemann Jan Buchholz bestätigte gestern auf Facebook, dass hier die Verhandlungen noch laufen. Ich hoffe auch hier auf FreeTV, würde mich aber ebenso freuen, wenn im Rahmen eines Pay-TV-Deals dann die ganze Saison live und auf dem Fernseher laufen würde.
Wenn bei einer Fernsehübertragung gut informierte Kommentatoren vor Ort sind, kann es jenseits der bewegten Bilder einen Mehrwert geben. So war dies wohl gestern, als die Bosnische Nationalmannschaft Slowenien bezwang. Der Kommentator von sportklub vermeldete die nächste Verpflichtung von ALBA Berlin, wie chlaffi nebenbei auf schoenen-dunk berichtet, während er das gestrige Spiel des ALBA-Neuzugangs Nihad Djedovic schilderte. Der Bericht über Djedovic weckt Vorfreude auf die kommende Saison. Einen go-to-guy einer Ex-Jugoslawischen Nationalmannschaft hatten wir sehr lange nicht mehr in Berlin. Und sein Nationalmannschaftskollege, 222 Zentimeter reiner Center mit dem Namen Nedzad Sinanovic soll wohl folgen. Letzte Saison bei Unicaja dritter Center und früher einmal bei den Köln 99ers. Auf schoenen-dunk.de ist der Katzenjammer groß, denn Highlightreels finden sich im Netz nicht. Wohl aber ein Video, dass defensive Schwächen betonen möchte:
Dennoch: 222cm sind defensiv nicht wegzudiskutieren. Der slowenische Aufbauspieler brauchte gestern nach einer Kollision einen großen Eisbeutel, wie man lesen durfte. Er war gegen Sinanovic gerannt und hatte sich sein Gemächt an dessen Knie gestoßen. Dass Sinanovic nicht nur groß ist, sondern auch für einen Spaß (und einen Wurf) zu haben, zeigt dann das folgende Werbevideo von Unicaja:
Es fällt der Internetgemeinde leicht, eine Mannschaft vorab zu kritisieren. Was aber ALBA Berlin 2012/13 ausmacht, das ist, dass es kaum einen Spieler gibt, der nicht viel Erfahrung in internationalen Wettbewerben bis hin zu Nationalmannschaften mitbringt. Peavy spielte mit Puerto Rico (anders als die deutsche Nationalmannschaft) um die Olympia-Qualifikation. Djedovic und Sinanovic sind bosnische Nationalspieler. Und auch Vule Avdalovic war bis 2006 im Kader der Nationalmannschaft von Serbien und Montenegro (Stats). Dass dazu mit Sven, Heiko und Yassin drei deutsche (Ex-)Nationalspieler im Kader stehen, zeigt die Erfahrung. Heiko hat sich unter Pesic nun zum Starter der Nationalmannschaft gemausert und gerade wieder zweistellig gegen die Türkei gescort.
Johannes Herber schrieb in der Juliausgabe der BIG noch darüber, dass wir ja keine Spieler vom Balkan mehr in der BBL sehen würden. Seine Befürchtung wird jedenfalls von ALBA Berlin und durch die Bamberger Verpflichtung von Bostjan Nachbar (wir berichteten) etwas abgemildet. Joe, willst du nicht doch zurückkommen? Wir bräuchten hier noch einen Deutschen auf deiner Position ;-).
An Jo auf der Drei könnte ich mich erfreuen. Aber leider hat er ja einen Vertrag in Frankfurt 😥Sonst wartet wohl gerade jeder auf die Verpflichtung des Center und eine Aussage wie die Position weiter verstärkt werden soll. Ob Sinanovic der erhoffte Center der Fans ist, wird er wohl erst in der Saison beweisen können. Im Moment spaltet er ja eher die Alba Gemeinde. In Kombination mit einem geläuterten Ohlbrecht wäre die Centerposition schon überproportional besetzt.
Ach wie konnte ich das spiel verpassen, sowas nervt mich bis heute…Aber im Nachhinein war es gegen die Spanier viel knapper als die meisten erwartet haben. Das hätte genauso gut anders rum ausgehen können!