Bonn hat Matchball und Heimnachteil

Montagmorgen nach dem dritten BBL-Finale. Zumindest die zweite Halbzeit fesselte mich gestern dann doch mal wieder an den Bildschirm. Ein paar Gedanken zum Finale und ein rasanter Ritt durch den Blätterwald.

Bonn hat Gardner abgemeldet. Die BILD polemisiert und sieht den Titel für Oldenburg futsch. Ja, gerade Strasser und Kolodziejski haben defensiv einen tollen Job gemacht. Rowland mit einem seiner Sahnespiele. Der Floater kurz vor Schluss zeigte, was er drauf hat. Bonn hatte – um Mike Kochs Argumentation aufzugreifen – dass sie wie kein zweites Team aus einem Rückstand angreifen können. Trotz mieser Freiwurfquote, trotz eines untertourigen Bowman, trotz des Ausfalls von Frazier. Die tiefe Rotation der Bonner zahlt sich aus.

27 Punkte von Paulding haben bei Oldenburg nicht gereicht. Großartiges Spiel von Paulding, aber ein super Scorer macht noch keine Playoffmannschaft. Ich sah noch immer nicht, dass sich die dünne Rotation rächt, nur die Variabilität von Oldenburg ist begrenzt. Gardner hat eben auch mal nen schwächeres Spiel, gerade gegen gute und harte Defense. Er war abgemeldet, das war der Schlüssel. Leider – und dies zeigte sich auch – ist er nicht der beste Verteidiger. Erst recht nicht über 40 Minuten.

Bonn ist on fire. 2/3 Dreierquote. Das sieht so aus, wie es sich in Berlin anfühlte. Alles geht rein. Das Momentum ist magenta. Dummerweise scheint es ja in dieser Serie einen Heimnachteil zu geben. Und nicht immer wird die Bank so aufspielen, wie gestern. Ich bin gespannt.

Kurze Notizen aus dem Blätterwald

In der Morgenpost wird erklärt, warum ALBA mehr ist, als ein Basketballverein. Vielleicht bringt kaum jemand die letzten Spiele dieser Saison und das Gefühl der Halle so auf den Punkt, wie die Autorin in der Geschichte über ihren Bruder, einen ganz besonderen Albafan. Es ist eine dieser Geschichten, an denen deutlich wird, dass trotz glitzernder Fassade der Wasserstoffwelt und dem hochprofessionellen Anspruch noch immer ein ganz normaler und nahbarer Club geblieben ist.

Bauermann hat das Finale nicht gesehen und lobt auch in der Morgenpost Oskar Faßler. Es ist einer der mittlerweile „üblichen“ Bauermann-Artikel. Er sagt, dass die A-Nationalmannschaft jung wird. Er kritisiert, dass niemand der jungen Generation vertraut. Schaut man sich die Wechselspiele der Quotendeutschen an, wird der Blick etwas sorgenvoll. Vor allem aber klingt er, was das BBL-Finale betrifft, zutiefst desillusioniert:

„Ich würde es mir gern ansehen, aber da wird auch ohne mich einer gewinnen und einer verlieren“, sagt Dirk Bauermann.

So bitter es ist, er scheint mit dieser Position nicht alleine zu sein. Und wo wir bei Quote sind: wknD fragt: Deutsche nur noch in der ProA?

Identifikation muss nicht deutsch sein. Identifikation in der BBL heißt ja auch schon, dass ein Spieler mal zwei Jahre bleibt. Der TBB Trier macht da einen richtig guten Job und verlängert nun auch seinen Star der Vorsaison: Chris Copeland. Schön, dass aus der Wildcard 2008 ein solch solides Projekt geworden ist. Gesucht wird in Trier nun noch ein deutscher Perspektivspieler. Auch wenn diese in der Liga nicht spielen: Bei der A-Nationalmannschaft unter Bauermann kann man ja dann Scouting betreiben. Ob sich ausnahmsweise mal Clubs den Nachwuchs anschauen? Bei NIJT, NBBL-Top4 und Reebok Summercamp, waren ja eher wenige anwesend.

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2 Gedanken zu „Bonn hat Matchball und Heimnachteil

  1. Zur Sauerstoffwelt jetzt auch noch ’ne Wasserstoffwelt? Wenn das man kein explosives Gemisch ergibt und am Ende alle wieder zu Max Schmeling müssen… ;-)

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