Als neutraler Fan (notgedrungen, denn über den letzten Playoffauftritt meines Teams 2005 legen sich bereits die verklärenden Nebel der Altersdemenz ;-) ) ist es das, was man sehen will: Showdown. Do or die. Win or go home. Alles oder Nichts. Best of one. So, wie heute Abend in Farmville, Verzeihung, Bamberg. Die ultimative Entscheidung zwischen den Brose Baskets und den Artland Dragons (20:30 Uhr, live auf Sport1) im 5. Spiel des Halbfinales steht an. Wie auf dem Freiplatz eben, der Sieger bleibt drauf, der Verlierer muss aus dem Käfig und von draußen zusehen. Weiterlesen
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Mitten in den Playoffs
Es ist der Abend vor dem dritten Halbfinale. Feierabend für den Blogger? Nein, nicht ganz. Nach den heutigen Kommentaren und der eigenen Feststellung, dass hier wenige eigene Zeilen zum Sport produziert worden sind, lege ich dann doch mal los. Morgen sind die vier besten Mannschaften der Beko BBL gefordert, es heißt Brose vs. Dragons und Skyliners vs. ALBA. Städtenamen? Braucht doch keiner. Dafür gibt’s Videos.
Hinten kackt die Ente – Playoffs in der BBL
#2 Frankfurt – #7 Göttingen: Aber Hallo! Sicher die Paarung, zu der ich am meisten sagen könnte und von der ich in der 1. Runde (Viertelfinals) live auch das meiste sehen werde. Da ich aber weder über 9 Leben verfüge, noch nachts zwischen 2 und 6 meine Telefonnummer in den Äther hauche, muss ich mir hier wohl jeden Kommentar zu dieser Playoffserie verkneifen. Hessenderby der anderen Art, hach. Ich bin mir aber sicher, dass der Göttinger Kollege das Ganze weiter so leidenschaftlich kommentieren wird, wie hier in seiner Vorschau. Außerdem muss ich gestehen, dass ich schon deshalb nichts unbefangen zu der Serie sagen kann, da ich unverzeihlicherweise in meinem Garten gestern per Rasenmäher eine komplette Veilchenansiedlung niedergemetzelt habe. Nummer 5 9 lebt aber noch und das tun auch die Göttinger in ihrer unnachahmlichen, konstant unkonstanten Art. Ex-Guard-Terror gegen den Guard-MVP, der alle terrorisiert. Ein unangenehmer Gegner für Frankfurt mit ähnlicher Spielanlage, ähnlichen Stärken und Schwächen – so wie in meinem Garten geht die Serie nicht aus. Enge Kiste, könnte sogar über 5 gehen, die echten Hessen werden aber die Nase gegen die Möchtegernhessen vorn haben. Tipp: 3-1 oder 3-2 Frankfurt.
#1 Bamberg – #8 Bremerhaven: Die beiden kleinen Bs. Diametrale Gegensätze nicht nur auf der Landkarte. Bremerhaven mit nem 3 Meter langen Mannschaftsmeldebogen und mehr TippEx drauf, als bei ner Blondine auf dem Bildschirm. Bamberg, die Konsistenz in Person, die gut geölte Basketballmaschine, die mit ihrer neuen Fanhymne gleichzeitig die Ursache dafür sind, dass ich fast nichts mehr zu Papier gekriegt hätte, bevor die Playoffs starten. Eigentlich wollte ich gestern schon einen ausführlichen Playoffvorbericht schreiben, machte aber den Anfängerfehler bei der Nummer 1 der Hauptrunde beginnen zu wollen. Ehre wem Ehre gebührt undsoweiter. Doch die ganzen rrrrollenden Rrrrrrsss im BrrroseTV – namentlich im neuen Fansong (in der Saisonrückschau ab 0:55 oder später so ab ca. 5:15, ich kann es aber nicht genau sagen, denn es wäre zu gefährrrlich, sich das noch einmal anzuhörrren), schickten mich in ein 24stündiges Frrrreak Cidä-Delirium – auch bekannt als Frrrrrangggnn-Narkose. Etwas verkatert gebe ich daher zu Protokoll, dass ich den Nordlichtern aus Bremerhaven nur geringe Chancen in der Serie einräume. Ein Spiel holen ist für die Eisbären immer drin, aber über 5? No way, José. Ganz ohne Knutwitze tippe ich auf Sweep-City in 3. Da ist gottseidank dann auch kein Rrrrrr drin ;-)
#4 Artland – #5 Braunschweig: Für mich die spannendste Paarung des Viertelfinales. Leider stehen mir mit meinen mickrigen Presse Credentials die Überexperten, wie Cheerleader und Maskottchen, nicht für kompetente Vorhersagen zur Verfügung. Dann muß es eben so gehen: beides in sich ausgeglichene Kader, Artland mit dem Heimvorteil und dem vielleicht etwas homogeneren und tieferen Team. Braunschweig mit viel Athletik. Es ist auch ein Duell der deutschen Trainer, Stefan Koch gegen Seb Machowski. Solides, wirklich gutes angenehmes BBL-Coaching ohne viel Heulen und Zetern an der Seitenlinie. Keines der beiden Teams mit einem absoluten Überspieler, aber viele, die jederzeit ein coming out haben und ein einzelnes Spiel entscheiden können. Viele kleine und größere Verletzungen auf beiden Seiten, in der Hauptrunde aber nur kleinere Ausreißer nach oben und unten. Rebounds werden ganz, ganz wichtig sein und das Duell entscheiden – vorne wie hinten. Die Dragons werden auch mal ne Zone auspacken, die Braunschweiger mehr reine Manndeckung spielen. Viel wird von der Tagesform und den Dreierquoten abhängen. Tipp: 3-2, aber fragt nicht für wen. Falls ihr doch fragt: Artland.
#3 Berlin – #6 Oldenburg: Hitchcocks „Die Vögel“ reloaded. Wäre Pavicevic noch Berliner Headcoach, gäbe es ein ähnliches defensives Schnabelwetzen, Hacken und Picken, wie weiland in dem epischen 8-Freiwürfe-hintereinander-Spiel. Von den knallharten Defensivstrategen im Anzug ist jetzt nur noch Krunic übrig, Berlin hat mit Katzurin die Zügel deutlich lockerer gelassen in der Verteidigung. Ein Umstand, den schon einige Gegner ausnutzten – auch Oldenburg wird das versuchen. Berlin ist kein Team mehr, das die Gegner stoppt, Berlin ist (plötzlich und unerwartet) das Team, das versucht einen Punkt mehr zu scoren als der Gegner. Die Serie wird wohl von der Mannschaft gewonnen, die offensiv besser drauf ist. Ein Duell, das daher auch auf der Pointguardposition entschieden werden wird. Im Oldenburger System trägt Lou Campbell weniger und anders die Verantwortung, als noch letztes Jahr in Bremerhaven, etwas, was seinem Spiel nicht wirklich gut tut. Berlin hat sich dagegen den göttingesten aller PGs eingefangen: Taylor Rochestie. Der passt perfekt zum Stil Katzurins, ist aber eminent viel wichtiger für das Berliner System, als Lou Campbell es in Oldenburg ist. Wer Rochestie bremst, steckt also auch einen gewaltigen Ast in die Berliner Speichen. Kann Oldenburg das? Wie so vieles werden sie auch das beweisen müssen. Überhaupt ist sicher Oldenburg eine kleine Enttäuschung in der bisherigen Saison. Mit dem Kader hätte man besser aussehen sollen und müssen. Das Gute an den Playoffs ist jedoch, dass man in der Postseason tatsächlich eine unbefriedigende Hauptrunde vergessen machen kann. Gleiches gilt, in etwas anderer Form, ebenso für Berlin. Äußerst unalbanisch, äußerst turbulent ging es zu in der Hauptstadt der Steinewender. Bis jetzt. Jetzt gehts um die Currywurst und der neue Coach muss sich beweisen, hat aber durch den neuen Center Raduljica einen echten Stein am Brett. Tipp: 3-1 für die Berliner Vögel.
Was sind eure Tipps für die Playoffs und wieso, weshalb und warum?
Montagmorgenrauschen #65
Bamberg hat’s getan. Sie sind Pokalsieger und haben Teil eins der Mission Titelverteidigung erfolgreich absolviert. Doch es war knapper, als wir uns das vorher gedacht hatten. Erst haben die Dragons im Halbfinale eine Verlängerung erzwungen und dann die Phantoms das Finale lange offen gestaltet. Respekt an diese Teams. Man kann über den Pokalmodus meckern, tun wir ja auch, doch sportlich war es ein starkes Wochenende. Was gab es sonst noch so im deutschen Basketball? NBA-Hoffnungen, die ewige Bauermann-Debatte und Talente am College. Weiterlesen
Sahne auf dem Kuchen – ALBA vs. Brose
[Ein Gemeinschaftsgegruebel über eine Woche ALBA, beginnend im schönen Hessischen]. [osb startet] Männer können unerbittlich sein. Letzten Sonntag in Mittelhessen: völlig groggy von beruflicher Auslandstour und nächtlichen NCAA-MarchMadness-Eskapaden und noch dazu bei allerschönstem Freiplatzwetter, befiehlt mir die Stimme meines Bloggerherrn (auch bekannt als „her masters voice“) mich aus dem Kuschelbett direkt in die Dunkelheit der Ballsporthalle Frankfurt zu begeben. Gehe nicht über Schnarch. Ziehe keine 4000 Euro ein. Ggggrrrmmml. Na gut, was tut man nicht alles. Weiterlesen
Stille Nacht, holy shit!
Ein Gemeinschaftsgegruebel aus Berlin und Gießen. Gruebler und OldSchoolBaller denken gemeinsam über das gestrige Spiel nach. Große Überraschung dabei war eine erstmalig erzielte Einigkeit in allen Punkten.
Real Madrid war die Hauptspeise, Alba Berlin gab es zum Nachtisch. ALBA Berlin ist gestern bei den Brose Baskets ganz, ganz böse unter die Räder gekommen. 103:52, 51 Punkte Unterschied, die höchste Niederlage für ALBA Berlin in 21 Jahren Vereinsgeschichte. Es ist ein Desaster, eine Demütigung, ein Debakel. Andererseits war es für ALBA unter Umständen auch glücklicherweise so. Rumlavieren ist nun nicht mehr, durchmogeln verbietet sich von selbst. Glasklar wie die Eiszapfen an der Trainingshalle in der Hauptstadt: es muß etwas geschehen, es wird etwas geschehen. Aber was zeigte uns dieses Spiel? Was ist zu tun? Weiterlesen
Luka Pavicevic über Bamberg
Man kann über Luka Pavicevic ja geteilter Meinung sein, aber der große Basketballanalytiker an der Berliner Seitenlinie hat unbestritten eine Qualität: Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er über den Gegner und Stärken und Schwächen seiner Mannschaft spricht. Die ultimative Lobhudelei zu unserem heutigen Gegner gibt es im Videovorbericht:
„At this point [Bamberg] is the team that has advantage on ALBA and in my opinion on any other team in the league in the way they play together. […] They have advantage and it stays like this.“
Heute Abend, 20 Uhr auf sport1. ALBA fordert das beste Team der Liga, das Team, das gleich zweimal 40-Millionen-Euro-Mannschaften geschlagen hat.
Jordi Bertomeu über die deutsche Liga und Eurocup-Finals in Bamberg
Da schreibe ich Mittwoch noch über die Rolle der deutschen Liga in Europa und am Abend kommentiert Jordi Bertomeu in Bamberg die Lage des deutschen Basketballs. Jordi Bertomeu ist der CEO der Turkish Airlines Euroleague und wenngleich bei Fans nicht immer wohlgelitten (Why ULEB is evil and Jordi the devil himself) vermutlich einer der mächtigsten Männer des Europäischen Basketballs. Nun gibt es von ihm O-Töne über Basketball in Deutschland.
Tibor Pleiss – wanted by the NBA?
[Mit Updates nach der Draft] Alle sind irgendwie total kirre. Der Twitter nervt den ganzen Tag, Meldungen zwitschern quasi minütlich, nein, sekündlich rein. Die Blogger bloggen, dass die Tasten qualmen, mehr oder minder erwachsene Männer reden in Geheimsprache, traden, dealen, evaluaten, berechnen Chancen mit kompliziertesten Formeln, teilen ein in Tiers, flüstern Namen und versetzen ihre Häuser beim Wetten. Die Insiderszene erreicht fieberhaft-komatöse Zustände.
Fußball-WM? Nein, weit gefehlt. Irgendwie gar kein Sport und irgendwie doch. Heute Nacht ist NBA-Draft! Das ist wie Jackpot in Las Vegas, Sommerschlußverkauf, Lottospielen und Pokern in einem. Und mitten drin, relativ gelassen, ein junger Deutscher – Tibor Pleiss. Weiterlesen
Finalyse #1
Mittwoch früher Nachmittag im Rhein-Main-Gebiet. Schwüle, schweißtreibende Hitze bei über 30°C im Schatten und die drückend hohe Luftfeuchtigkeit läßt nur ahnen, was da heute Abend in der Ballsporthalle für ein heißes Match auf uns zu kommt. Spiel 2 der 2010er Playoffserie steht an.
Ein Heimspiel für Frankfurt, den erklärten Underdog der Best-of-Five-Serie, der allerdings überraschend 1:0 nach Siegen in Front liegt. Den Bamberger Machern steht also nicht nur aufgrund der fast unerträglichen Hitze der Schweiß auf der Stirn, sondern sicherlich auch wegen des unerwarteten Ausgangs des Auftaktspiels letzten Sonntag in der heimischen Jako-Arena. Eine Niederlage heute in der Ballsporthalle können sie sich eigentlich nicht leisten, die Bamberger. Weiterlesen

